Fritz-Bauer-Preis 2023
Im Sommer 2023 flatterte eine ganz besondere Einladung ins Haus!
Die Humanistische Union, eine der ältesten Bürgerrechtsvereinigungen, möchte die Beschwerdeführer der Verfassungsbeschwerde ( 2020 -2021) mit dem Fritz Bauer Preis auszeichnen.
Sie erinnern sich?
2020 reichten 9 junge Menschen eine Verfassungsbeschwerde gegen das Klimaschutzgesetz beim Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe ein. Das Klimaschutzgesetz reiche vor allem wegen zu schwacher Emissionsreduktionsziele nicht aus, um die Klimakrise einzudämmen.
Mit der Entscheidung für die Zukunft unserer Kinder, setzte das BVerfG neue Maßstäbe für den Klima- und Grundrechtsschutz! Infos
Germanwatch, Greenpeace und Protect the Planet begleiteten die Beschwerde mit der Rechstanwältin Rhoda Verheyen. Unser Sohn/Neffe Lüke Recktenwald war einer der Beschwerdeführer.
Der Fritz-Bauer-Preis wurde von der Humanistischen Union 1968 gestiftet in Erinnerung an ihren Mitbegründer Fritz Bauer, den langjährigen Generalstaatsanwalt von Hessen und sozial engagierten Juristen. Mit dem Preis will die Humanistische Union Verdienste um die Humanisierung, Liberalisierung und Demokratisierung des Rechtswesen würdigen und Personen auszeichnen, die unbequem und unerschrocken der Gerechtigkeit und Menschlichkeit Geltung verschaffen.
è Humanistische Union (https://www.humanistische-union.de/pressemeldungen/fritz-bauer-preis-2023-den-beschwerdefuehrenden-gegen-das-klimaschutzgesetz-verliehen/
Am 14.10. 2023 fand die Verleihung in Rastatt statt, im ehrwürdigen Residenzschloss.
Lüke war überwältigt von der Ehre und tatsächlich auch nicht
sicher, ob ihm diese Ehre gebührt. Aber auch in einer Demokratie mit Meinungsfreiheit
sind wir auf die Menschen angewiesen, die sich nicht scheuen, Ihre Meinung laut
zu sagen und dafür einzustehen, ganz gleich der gesellschaftlichen Konsequenzen. Die Auszeichung ist für ihn keine Auszeichnung für etwas "Erledigtes", sondern Auf- und Herausforderung für die Zukunft
Ein ganz einfacher Satz von Lüke, auf die Frage, ob er denn
nun dafür ist, dass uns demnächst alles verboten wird, hat uns sehr berührt und
ist auch für jeden verständlich. Wir selber zitieren ihn oft und gerne:
„Es geht nicht darum heute zu verbieten, es geht darum, dass auch meine ( Lükes) Generation in 50 Jahre noch die vergleichbaren Möglichkeiten hat zu leben und nicht auf Grund des Klimawandels vieles verboten werden MUSS“
Die Fotos sind von Markus Rasche, Protect the Planet - Herzlichen Dank!
Gruppenfoto von links : Markus Raschke, Protect the Planet / Prof. Gerd Winter, Uni Bremen/ Lüke Peer Recktenwald / Christoph Bals, Germanwatch / Markus Gohr, Protect the Planet / Carl Fechner,